Viele vegan lebende Eltern stehen vor der Herausforderung, ihre Beikostkinder gesund und ausgewogen zu ernähren.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat in der Vergangenheit keine explizite Empfehlung für eine vegane Kinderernährung ausgesprochen, was bei manchen Eltern Unsicherheit und Sorge hervorruft.
In diesem Artikel möchte ich diese Ängste nehmen und aufklären, warum die DGE ihre Empfehlung ausspricht, während dennoch eine sichere und gesunde vegane Ernährung für Beikostkinder möglich ist.
Wer ist die DGE und wie geben sie ihre Empfehlungen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung ist eine wissenschaftlich basierte Organisation, die Ernährungsempfehlungen für die deutsche Bevölkerung ausspricht. Ihre Hauptziele sind die Förderung einer gesunden Ernährung und die Prävention von ernährungsbedingten Krankheiten.
Die Empfehlungen der DGE beruhen auf Studien und wissenschaftlichen Erkenntnissen, die auf dem aktuellen Forschungsstand basieren.
Die Bedenken der DGE bezüglich veganer Kinderernährung
Die DGE spricht keine explizite Empfehlung für eine vegane Ernährung bei Beikostkindern aus. Dies hat mehrere Gründe. Unter anderem, dass es in dieser Altersgruppe einige Nährstoffe gibt, auf die besonders geachtet werden muss, um eine optimale Entwicklung und Gesundheit zu gewährleisten. Dazu gehören insbesondere Vitamin B12, Eisen, Calcium, Jod, Omega-3-Fettsäuren und Protein.
Außerdem gibt es zu der veganen Kinderernährung nicht ausreichend Studien um eine sichere vegane Ernährung begründen zu können. Da die DGE sich auf Studien bei ihren Empfehlungen bezieht, geben sie keine Empfehlung aus.
Was sie aber sagen ist, dass wenn die Kinder vegan ernährt werden sollen man einen Ernährungsberater hinzuziehen sollen und auf die Supplementierung von Vitamin B12 achten soll
Ist eine vegane Kinderernährung nun möglich???
Kurz: JA!
Die Herausforderungen der veganen Kinderernährung
Vegane Ernährung erfordert eine bewusste Planung, um sicherzustellen, dass alle essentiellen Nährstoffe ausreichend abgedeckt werden. Bei Beikostkindern, die eine begrenzte Nahrungsmittelauswahl haben und in einer wichtigen Wachstumsphase sind, wird dieser Aspekt besonders bedeutsam.
Hauptaugenmerk stellt das Spurenelement Eisen dar, da dies der einzige Nährstoff ist, welcher über die Muttermilch, auch bei ausrechender Versorgung der Mutter, nicht gedeckt werden kann.
Gereichte Speisen sollten möglichst immer eisenreich sein, um eine vernünftige Versorgung sicherzustellen.
Wie können Eltern die Nährstoffbedürfnisse decken?
Vitamin B12:
Dieses essenzielle Vitamin kommt fast ausschließlich in tierischen Produkten vor. Vegan lebende Eltern können auf angereicherte Lebensmittel zurückgreifen, um die Versorgung mit Vitamin B12 zu unterstützen. Die Deckung mit Vitamin B12 erfolgt jedoch ausschließlich durch die Einnahme eines Supplements.
Eisen:
Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide, Nüsse und Samen sind gute pflanzliche Eisenquellen. Die Aufnahme kann durch gleichzeitige Einnahme von Vitamin-C-reichen Lebensmitteln verbessert werden. Außerdem kann man durch Einweichen, Keimen oder Fermentieren das pflanzliche Eisen in den jeweiligen Lebensmitteln besser bioverfügbar machen.
Calcium:
Angereicherte pflanzliche Milchalternativen, grünes Gemüse und Nüsse sind calciumreiche Optionen. Zudem kann man auf Calciumreiches Mineralwasser zurückgreifen (ab 400mg/L).
Jod:
Jodiertes Speisesalz ist in unseren Breitengraden eine gute Jod-Quelle. Dadurch, dass man jedoch nicht zu viel Salz zu sich nehmen soll ist es besser auf eine andere Quelle zu setzen. Dort können algenbasierte Lebensmittel als wichtige Jodquellen dienen. Jedoch sollte hier der Jod-Gehalt ausgewiesen sein. Ansonsten kann es schnell sein, dass der Jodbedarf überdeckt wird.
Omega-3-Fettsäuren:
Leinsamen, Chiasamen, Walnüsse können die benötigten Omega-3-Fettsäuren liefern. Jedoch kann man den Bedarf hiermit nicht decken. Man sollte also auf ein Algenöl zurückgreifen. Dieses gibt es in flüssiger Form oder auch im Form von Kapseln.
Protein:
Tofu, Hülsenfrüchte, Quinoa und Sojaprodukte sind wertvolle pflanzliche Proteinquellen. Die Bioverfügbarkeit von pflanzlichem Protein ist geringer im Vergleich zum Tierischen. Deshalb sollte man mindestens 1g/Kg Körpergewicht zu sich nehmen.
Wachstumskontrolle und regelmäßige Blutuntersuchungen
Um sicherzustellen, dass das Kind ausreichend mit allen Nährstoffen versorgt ist, ist es ratsam, regelmäßig eine ärztliche Blutuntersuchungen durchführen zu lassen. Hierbei reicht ein großes Blutbild nicht aus. Die kritischen Nährstoffe werden hierbei nicht „abgerufen“ und müssen als iGeL Leistung selbst bezahlt werden.
Eine solche Untersuchung ermöglicht eine rechtzeitige Erkennung von Mängeln und gegebenenfalls eine entsprechende Anpassung der Ernährung oder Ergänzungen.
Außerdem sollte man sein Kind beobachten und Auffälligkeiten mit dem Kinderarzt besprechen.
Mein Fazit
Obwohl die DGE keine explizite Empfehlung für eine vegane Kinderernährung ausspricht, ist es möglich, Kinder auch vegan gesund und ausgewogen zu ernähren. Eine bewusste Planung und Aufmerksamkeit für die Nährstoffbedürfnisse sind entscheidend.
Indem Eltern sich ausreichend informieren und die Ernährung ihrer Beikostkinder sorgfältig gestalten, können sie sicherstellen, dass ihre Kinder sich gesund entwickeln und gedeihen.
Im Zweifelsfall sollten Eltern immer professionelle Unterstützung von Ernährungsexperten einholen, um die bestmögliche Ernährung für ihre Kinder zu gewährleisten.
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