Vitamin D in der Veganen Kinderernährung: Ein Leitfaden für Gesundes Wachstum

11.09.2023

Eine vegane Ernährung für Kinder kann viele gesundheitliche Vorteile bieten, aber es ist wichtig, sicherzustellen, dass sie alle notwendigen Nährstoffe erhalten. Einer dieser entscheidenden Nährstoffe ist Vitamin D. 

In diesem Blogbeitrag werden wir uns näher mit seiner Bedeutung in der veganen Kinderernährung befassen, die Auswirkungen von Sonnencreme auf die Vitamin-D-Synthese untersuchen, auf das Risiko von Rachitis eingehen und die Wechselwirkungen mit Calcium betrachten. 

Darüber hinaus werden wir besprechen, wie der Bedarf an Vitamin D bei Kindern im Alter von 4-12 Monaten, 1-4 Jahren und 5-7 Jahren gedeckt werden kann.

1FaO Chantelle Kitchener | Vegane Ernährungsberatung | Achim bei Bremen

Die Bedeutung von Vitamin D für Kinder

Für Kinder ist es von entscheidender Bedeutung, da es eine Schlüsselrolle bei der Aufnahme von Calcium und Phosphor spielt, die für das Wachstum und die Entwicklung von Knochen und Zähnen unerlässlich sind. Es hilft auch bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Immunsystems und unterstützt die Muskelgesundheit. 

Vitamin D wird oft als „Sonnenvitamin“ bezeichnet, da unser Körper es durch die Einwirkung von Sonnenlicht auf die Haut synthetisiert. Bei Kindern ist die ausreichende Zufuhr von Vitamin D besonders wichtig, da sie sich im Wachstum befinden und ihre Knochenentwicklung einen hohen Bedarf an diesem Vitamin hat.

Die Sonne. Überbringer der UV-Strahlen für unsere Körpereigene Vitamin-D Synthese
Die Sonne. Überbringer der UV-Strahlen für unsere Körpereigene Vitamin-D Synthese

Einfluss von Sonnencreme auf die Vitamin-D-Synthese

Ein häufiges Missverständnis ist, dass Sonnencreme die Vitamin-D-Synthese komplett behindert. Während es wahr ist, dass Sonnencreme die Haut vor schädlichen UV-Strahlen schützt, blockiert sie nicht die gesamte Vitamin-D-Produktion. Experten empfehlen, Sonnencreme aufzutragen, um vor Hautschäden und Hautkrebs zu schützen, insbesondere bei Kindern, deren Haut empfindlicher ist.

Im ersten Lebensjahr wird geraten komplett auf Sonnenexposition zu verzichten und die Babys komplett im Schatten zu behalten. Sollte es nicht möglich sein, sollen die Babys eingecremt werden.

Die Exposition gegenüber Sonnenlicht bei älteren Kindern für kurze Zeit, ohne Sonnenschutzmittel, kann immer noch ausreichen, um die Produktion von ausreichend Vitamin D anzuregen. Dies sollte jedoch mit Vorsicht geschehen, um Hautschäden zu vermeiden.

Zudem muss man die Eigenschutzzeit beachten. Diese lässt sich nicht durch eincremen mit Sonnencreme wiederherstellen. 

Man muss sich also überlegen ob man die Haut seines Kindes schützen will und supplementiert, oder nicht.

Rachitis und Vitamin D-Mangel

Rachitis ist eine ernsthafte Erkrankung, die durch einen Mangel an Vitamin D, Calcium oder Phosphor verursacht wird.
Bei Kindern äußert sich Rachitis oft durch Verformungen der Knochen, insbesondere an den Beinen. 

Vegan lebende Kinder sind möglicherweise anfälliger für einen Vitamin-D-Mangel, da die Hauptquellen dieses Vitamins tierischer Herkunft sind. Um Rachitis zu verhindern, ist es entscheidend, sicherzustellen, dass vegane Kinder ausreichend Vitamin D aufnehmen.

Mehr Infos zum Thema Rachitis bekommst du hier.

Das Zusammenspiel von Vitamin D und Calcium

Vitamin D und Calcium arbeiten eng zusammen, um die Knochengesundheit zu fördern. Vitamin D hilft dem Körper, Calcium aus der Nahrung aufzunehmen und in die Knochen einzubauen.
Bei einem Vitamin-D-Mangel kann der Körper Calcium nicht effizient absorbieren, selbst wenn es in der Ernährung vorhanden ist. Daher ist es wichtig, sicherzustellen, dass (vegan) lebende Kinder mit beiden Nährstoffen ausreichend versorgt sind, um gesunde Knochen zu entwickeln und Rachitis zu vermeiden.

Vitamin D-Bedarf bei Kindern nach Altersgruppen

Der Bedarf an Vitamin D variiert je nach Alter und Entwicklungsstadium eines Kindes. 

1. Kinder im Alter von 4-12 Monaten:

  • Säuglinge in diesem Alter sollten täglich 400 IE (Internationale Einheiten) erhalten.
  • Dies kann in Form von Tropfen oder ergänzenden Präparaten verabreicht werden, da Säuglinge in der Regel nicht genug Vitamin D aus der Ernährung erhalten können und auch nicht über die Sonneneinstrahlung und der damit einhergehenden Eigensynthese.
 

2. Kinder im Alter von 1-4 Jahren:

  • Kinder in dieser Altersgruppe benötigen 800 IE pro Tag.
  • Eine Kombination aus Sonnenlichtexposition und einer ausgewogenen Ernährung kann diesen Bedarf decken.
 

3. Kinder im Alter von 5-7 Jahren:

  • Kinder im Schulalter sollten immer noch 800 IE pro Tag erhalten.
  • Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Vitamin-D-haltigen Lebensmitteln ist, kann dazu beitragen, den Bedarf zu decken.

Wie man den Bedarf deckt

Für vegane Kinder kann es eine Herausforderung sein, Vitamin D aus der Ernährung zu erhalten, da die Hauptquellen tierischer Herkunft sind. Hier sind einige pflanzliche Quellen, die in die Ernährung integriert werden können:

  • Angereicherte Lebensmittel: Einige pflanzliche Milchalternativen, Getreideprodukte und Säfte werden mit Vitamin D angereichert.

  • Pilze: Einige Pilzsorten, wie Shiitake-Pilze, können eine geringe Menge Vitamin D enthalten, insbesondere wenn sie UV-Licht ausgesetzt waren.

  • Supplemente: Vor allem im Winter, wenn die Eigensynthese über die Haut fehlt, kann es notwendig sein, Vitamin-D-Präparate zu verwenden, um sicherzustellen, dass der Bedarf gedeckt wird. Hier sollte man jedoch immer den Versorgungsstatus im Blick haben. Eine Supplementierung im Sommer kann auch sinnvoll sein, wenn der Bedarf nicht über die Eigensynthese gewährleistet werden kann.

 

Zusammenfassend ist Vitamin D für die Knochengesundheit und das Wachstum von (vegan lebenden) Kindern von entscheidender Bedeutung.
Durch eine ausgewogene Ernährung, angemessene Sonnenlichtexposition und gegebenenfalls Ergänzungen können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder ausreichend mit diesem wichtigen Nährstoff versorgt werden, um gesund aufzuwachsen und Rachitis zu vermeiden.
Es ist jedoch immer ratsam, einen Kinderarzt und/oder Ernährungsspezialisten zu konsultieren, um sicherzustellen, dass die individuellen Bedürfnisse des Kindes erfüllt werden.

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Zertifizierte Vegane Ernährungsberaterin mit Zusatzausbildung „Vegane Ernährung Mutter und Kind“

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